Jetzt aber schnell mit den Radschnellwegen!
Rund 120 Radfahrer*innen demonstrieren für eine schnelle Umsetzung der Radschnellwege in der Region Stuttgart und für einen fahrradfreundlichen Flughafentunnel
Am Samstag, den 24. Juli schlängelten sich trotz drückender Schwüle rund 120 Radfahrer*innen auf den aufgeheizten Asphaltstraßen hinunter in den Stuttgarter Kessel. Sie demonstrierten für eine schnelle Umsetzung der Radschnellwege in der Region Stuttgart, insbesondere an der Jahnstraße, und für einen fahrradfreundlichen Flughafentunnel. Die vom ADFC Stuttgart und dem Radbündnis Filder gemeinsam organisierte Demo sammelte sich in Filderstadt an der Filharmonie, zwei vom ADFC Esslingen geführte Gruppen radelten aus Ostfildern und Oberesslingen an. Tobias Willerding, Vorsitzender des ADFC Stuttgart und einer der Organisatoren, freute sich besonders darüber, dass er Christoph Traub, den Oberbürgermeister von Filderstadt, bei der Demo begrüßen konnte.
Bevor der Demozug in Fahrt kam, machte Monika Knopf vom Radbündnis Filder deutlich, was sich beim Flughafentunnel verbessern muss: "Die aktuelle Situation im Flughafentunnel ist für Radfahrende eine Zumutung! Die Verkehrsführung ist nicht nur unattraktiv, sondern auch gefährlich. Wir Radfahrende haben ein Recht auf Sicherheit im Straßenverkehr. Deshalb fordern wir die Verantwortlichen auf, endlich zu handeln!” Das Radbündnis Filder hat Vorschläge erarbeitet, die für mehr Sicherheit für Radfahrende bei der Durchfahrt des Flughafentunnels sorgen, und sie Verkehrsminister Winfried Hermann vorgelegt. Sie sollen die Grundlage für ein Gespräch mit dem Minister bilden, das nach den Sommerferien stattfinden soll. Das Radbündnis Filder drängt darauf, die Verkehrssituation für Radfahrende rasch zu verbessern.
Anschließend machte Christoph Traub, der Oberbürgermeister von Filderstadt, deutlich, dass er sich für schnelle Verbesserungen beim Flughafentunnel einsetzen will. Auch bei den Radschnellwegen in der Region Stuttgart muss es jetzt flotter vorangehen. Die Stuttgarter Stadtverwaltung plant einen Radweg an der Jahnstraße, der nun zügig kommen muss. Tobias Willerding vom ADFC Stuttgart hob dabei die Bedeutung der Jahnstraße für den Radverkehr in Stuttgart hervor: "Der dortige Radschnellweg wird das Radverkehrsnetz in Stuttgart deutlich aufwerten, da die Jahnstraße eine wichtige Verbindungsstraße zwischen der Stuttgarter Innenstadt und der Filderebene ist." Und er fügte hinzu: "Durch die bauliche Trennung von der Fahrbahn ist der Radschnellweg an der Jahnstraße auch für alle Altersklassen geeignet."
Darüber hinaus sollten natürlich auch die übrigen Radschnellwege aus der Machbarkeitsstudie der Landeshauptstadt Stuttgart in den kommenden Jahren umgesetzt werden. "Der Gemeinderat sollte jetzt einen Grundsatzbeschluss fassen, dass die anderen Radschnellwege zügig Kontur gewinnen, und entsprechende Mittel im Doppelhaushalt 2022/23 einplanen", so Willerding. "Der aktuelle Stand, dem Stadtplanungsamt nur eine einzige neue Personalstelle im nächsten Haushalt einzuräumen, ist dabei völlig unzureichend."
Wie eine fahrradfreundlichere Zukunft aussehen könnte, konkret: Wie zügig und vor allem sicher man von der Filharmonie Filderstadt hinab in die Stuttgarter City gelangen kann, das haben am Samstag die Demonstrierenden erfahren. Statt des Radschnellwegs sorgte eine Polizeieskorte für freie Fahrbahn. Die Demo-Strecke führte die Radler*innen erst durch den Flughafentunnel und dann über Mittlere Filderstraße und Jahnstraße hinunter bis zum Wilhelmsplatz.