Über 70 Radfahrende demonstrierten am Samstag, 28. Juni 2025 für eine sichere Hauptradroute in Stuttgart-Vaihingen. Denn die Stadt plant zwar endlich eine Radspur an der Waldburgstraße – ein großer Fortschritt für sichere und direkte Wege. Doch im Bezirksbeirat Vaihingen wurde vergangene Woche kontrovers darüber diskutiert. Bei der Kundgebung vor der Schwabengalerie sagte Tobias Willerding, Vorsitzender des ADFC Stuttgart: „Die Planung der Stadtverwaltung für die Waldburgstraße ist für Radfahrende wirklich gut.“ Als Kompromissvorschlag sieht ein interfraktioneller Antrag nun vor, Radfahrende im unteren Teil über Krehlstraße/Freibadstraße zu führen. Willerding: „Das ist akzeptabel, wenn die Krehlstraße verkehrsberuhigt wird und die Freibadstraße eine Fahrradstraße wird.“ Keine Lösung sei hingegen die ebenfalls vorgeschlagene Umleitung über die Panzerstraße – das sei „ein riesiger Umweg, nicht asphaltiert, nicht beleuchtet und ohne Winterdienst. Keine Alternative.“

Die Diskussion im Bezirksbeirat hat erneut gezeigt: Beim Thema Radverkehr wird oft emotional statt faktenbasiert argumentiert. Eine Anwohnerin der Waldburgstraße behauptete, Radfahrende würden hier „mit bis zu 70 km/h rasen“ und seien eine Gefahr für Kinder. Fakt ist: Solche Geschwindigkeiten erreichen höchstens top-trainierte Rennradfahrende. Objektiv betrachtet, stellen Autos auch hier die weitaus größere Gefahr dar. „Und genau deshalb“, folgert Willerding, „braucht es sichere und direkte Radverbindungen statt Umwege. Unsere Demo hat das heute klargemacht!“ 

ADFC, VCD, Naturfreunde Radgruppe und Zweirat Stuttgart haben die Demo veranstaltet. Ihre Forderungen: die Hauptradroute 1 an der Waldburgstraße umsetzen, außerdem die Krehlstraße für den Radverkehr verbessern und das Vaihinger Zentrum fahrradfreundlich machen.