Licht aus? Besser vorbereitet und mit Maß!
Die Stadt Stuttgart hat auf vielen Strecken außerorts die Beleuchtung abgeschaltet. Dies geht auf Kosten der Sicherheit von Radfahrenden und der sozialen Sicherheit. Der ADFC fordert ein Überdenken und ergänzende Sicherheitsmaßnahmen.
Licht aus? Besser vorbereitet und mit Maß!
Mit Bestürzung reagiert der ADFC Stuttgart auf die „Neue Regelung für Straßenbeleuchtung von Außerortsstrecken“ der Stadt Stuttgart, die in weiten Teilen bereits umgesetzt wurde. Der ADFC hat Verständnis für die damit verbundenen Belange des Naturschutzes, vermisst aber jegliches Augenmaß bei der Umsetzung. Naturschutzrechtliche Belange und die Sicherheit von Radfahrenden dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.
„Wer nun nachts auf der Hauptradroute von der Ruhbank nach Sillenbuch auf dem Radweg unterwegs ist, riskiert Leib und Leben. Im Herbst und Winter sind Radpendler*innen morgens und abends auf ihren Pendelstrecken unmittelbar betroffen“, warnt Tobias Willerding, Vorsitzender des ADFC Stuttgart. „Vom Gegenverkehr geblendet, ist selbst bei bester Radbeleuchtung die Bordsteinkante nicht erkennbar, die den Radweg begrenzt.“
Der ADFC ging bisher davon aus, dass die Hauptradrouten weiterhin beleuchtet, sogar nachgerüstet werden. Jedenfalls darf Beleuchtung ohne vorherige Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, z.B. reflektierende Fahrbahnmarkierungen, nicht abgeschaltet werden.
Auch die soziale Sicherheit blieb bei manchem Lichtabschalten auf der Strecke. „Der Weg von der Jahnstraße zur Stadtbahnhaltestelle 'Weinsteige' über das Königsträßle wird für Frauen im Dunkeln zur No-go-Area", so Ulrike Stoll vom ADFC-Stuttgart-Vorstand. „In der Winterzeit betrifft das Abschalten der Beleuchtung auf derartigen Verbindungswegen auch Schülerinnen und Schüler auf dem Hin- und Rückweg zu Schulen, Sport- und Freizeiteinrichtungen."
Der ADFC fordert die Stadt auf, das Beleuchtungskonzept schnellstmöglich zu überdenken und zu korrigieren bzw. die Sicherheitsmaßnahmen umgehend nachzuholen.