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Fahrrad nach Sturz auf verschmutztem Wirtschaftsweg bei Umfahrung des Flughafentunnels © ADFC
Flughafentunnel: wenigstens Minimallösungen umsetzen!
Die Fahrradspur ist vom Tisch – die Chance, die Vorfahrt des Autoverkehrs zurechtzustutzen, wurde vertan. Zumindest ein "Fahrbahn frei" im Tunnel und eine matsch- und rutschfreie Ostumfahrung müssen für den Radverkehr jetzt her!
Ihre Forderungen haben der ADFC Esslingen und der ADFC Stuttgart in dieser gemeinsamen Pressemitteilung formuliert:
Flughafentunnel: Fahrbahn frei für Fahrräder! Rutschpartie Ostumfahrung?
Der ADFC in Stuttgart und im Kreis Esslingen ist sehr enttäuscht, dass die Überlegungen zu einer Durchfahrt durch den Flughafentunnel für Radfahrende auf einer eigenen Spur vorerst gestoppt wurden. Thomas Albrecht, Vorsitzender des ADFC Kreis Esslingen: „Die Chance, nach 50 Jahren die deutliche Benachteiligung des Radverkehrs gegenüber dem motorisierten Verkehr zu beenden, wurde damit bis auf Weiteres vertan.“
Trotz teilweise hitziger Debatten der zurückliegenden Monate waren sich nahezu alle Beteiligten einig, dass die aktuelle Situation für den Radverkehr im Bereich des Flughafentunnels inakzeptabel ist. Was Anlass zu hoffen gibt: Viele Beteiligte versprechen Verbesserungen für den Radverkehr mit unterschiedlichen Ansätzen.
Die nun von vielen Beteiligten favorisierte Ostumfahrung wird dem Versprechen einer Verbesserung der Situation keineswegs gerecht. Der lange Umweg für den Radverkehr war nie das alleinige Argument für die Forderung einer konfliktfreien Tunneldurchfahrt. Es geht zudem um den Zustand der Wege, die für die Umfahrung bisher genutzt werden.
Die bisherigen auch landwirtschaftlich genutzten Wege sind fast immer zumindest in Teilen erheblich verschmutzt. Besonders nach Regen verwandeln sich die Oberflächen dabei zu einem gefährlichen Matsch, der schon häufig zu Stürzen geführt hat. Solche sogenannten „Alleinunfälle sowie Beinaheunfälle“ tauchen jedoch in keiner Statistik auf.
Keineswegs will der ADFC die notwendige und wertvolle Arbeit unserer Landwirte beeinträchtigen. Dennoch entstehen in Folge dieser Arbeit zum Teil erhebliche Verschmutzungen auf diesen gemeinschaftlich genutzten Wegen. Oft reicht eine Reinigung unmittelbar im Anschluss an die Feldarbeit nicht aus. Bei dem ebenso fruchtbaren wie auch lehmigen Filderboden sind Reinigungsversuche in der Regel nur von zweifelhaftem Erfolg gekrönt. Das gilt natürlich ebenso, wenn die Reinigung in kommunale Verantwortung fällt.
Tobias Willerding vom ADFC Stuttgart: „Ein Radweg, der ganzjährig gefahrlos genutzt werden kann, ist das Mindeste, was nun zeitnah umgesetzt werden muss. Dies funktioniert wohl nur auf Wegen, die frei von landwirtschaftlichem Verkehr sind.“
Als sofort umsetzbare Maßnahme muss nun endlich die Tunneldurchfahrt für den Radverkehr auf der Fahrbahn freigegeben werden, bei überwachter Geschwindigkeitsbegrenzung im Tunnel auf max. 30 km/h und einem Radfahrer-Überholverbot. Eine stationäre Geschwindigkeitskontrolle kann im Rahmen der Tunnelsanierung eingebaut werden. Da dies immer nur ein Angebot für mutige, angstfreie Radfahrende sein kann, ist dies aber keine generelle Lösung.
Darüber hinaus erwartet der ADFC Stuttgart, dass die während der Tunnelsanierung erforderliche Sperrung dazu genutzt wird, die tatsächlichen Auswirkungen auf die umliegenden Straßen zu dokumentieren, um ggf. die lautstark vorgetragenen Argumente gegen die Umwidmung einer Spur zu entkräften.