Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Stuttgart

Stellungnahme des ADFC Stuttgart zur Umsetzung der Hauptradroute 41

Der ADFC Stuttgart hat eine Stellungnahme zur Umsetzung Hauptradroute 41 entlang der Pischek-, Jahn- und mittleren Filderstraße erstellt. Die finale Planung wird begrüßt, im Detail gibt aber ein paar Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge.

Stellungnahme des ADFC Stuttgart zur Umsetzung Hauptradroute 41 (GRDrs 513/2022) vom 20.09.2022


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Nopper,
sehr geehrte Herren Bürgermeister Pätzold, Thürnau und Dr. Maier,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,

der ADFC Stuttgart begrüßt es, dass die Umsetzung der Hauptradroute 41 entlang der Pischek-, Jahn- und mittleren Filderstraße jetzt endlich in den politischen Gremien angekommen ist.
Der Stuttgarter Gemeinderat sollte die Beschlussvorlage nun zügig beschließen, damit wir an dieser Verbindung endlich ein Angebot für den Radverkehr bekommen. Zusätzlich hat der  ADFC Stuttgart noch einige Verbesserungsvorschläge.

Vorabmaßnahmen
In der Beschlussvorlage steht, dass ein Baubeginn für Herbst 2024 angestrebt wird. Im Angesicht der Tatsache, dass sich die Beschlussvorlage bereits um fast 1 Jahr verspätet hat - ursprünglich war von Ende 2021 die Rede - scheint eine weitere zeitliche Verzögerung wahrscheinlich. An der Pischekstraße scheint bis Einmündung der Gänseheidestraße eh nur eine Markierung eines Radfahrstreifens zu erfolgen - also sollte das Schnellstmöglist ausgeführt werden. Kein Grund bis 2024 zu warten. Das verbessert schonmal die Erreichbarkeit der Waldebene Ost und der Merzschule. Nur im Bereich des Zweirichtungsradwegs sind umfangreiche Bauarbeiten notwendig. Hier könnte auch erstmal in der Interimszeit ein Popup-Radweg (nur bergauf) zumindest bis zur mittleren Filderstraße markiert werden, der dann bis zum Baubeginn genutzt werden kann. Die Hangseite der Jahnstraße ist dafür auch super geeignet, Änderungen an Ampelschaltungen scheinen uns nicht nötig zu sein. Eigentlich müssen nur ein paar Linien geändert und Radwegeschilder aufgestellt werden – wie in Kaltental.
 

Baumaßnahme
Die finale Planung finden wir grundsätzlich gut. Die Trennung des Radwegs von der Straße durch eine Baumreihe finden wir super und macht die Verbindung auch für Kinder und  Familien nutzbar. Dass die Führung des Radverkehrs zusammen mit dem Fußverkehr erfolgt und somit auch die Richtlinien des Landes Baden-Württemberg bzgl. Radschnellwege nicht erreicht werden, ist ärgerlich aber eine erneute Umplanung würde das Projekt erneut um Jahre verzögern.
Eventuell ist es auch möglich bei einer zukünftigen Wegnahme eines weiteren Fahrstreifens den Fußverkehr auf der anderen Straßenseite neben der Stadtbahn zu führen und den Radschnellweg so wie er ist zu lassen. Dadurch wären keine weiteren Natureingriffe notwendig.
An dem Knotenpunkt Geroksruhe kreuzen rechtsabbiegende Kfz den Zweirichtungsradweg. Hier scheint uns der Kurvenradius recht groß und sollte deutlich verkleinert werden, um das Tempo der abbiegenden Kfz zu Verringern.
Nicht nachvollziehbar ist, warum die Baumreihe plötzlich aufhören muss, um Befahrbarkeit im Notfall zu gewährleisten. Stattdessen könnte die Stadtverwaltung auch die bauliche Trennung zwischen den zwei Fahrbahnen nicht nur teilweise, sondern komplett aufheben und die
Einsatzfahrzeuge auf der Gegenfahrbahn fahren lassen, wie es sonst auch bei jeder Straße der Fall ist. Eine vergleichbare Straße wie die Hedelfinger Filderauffahrt hat keine Schutzplanken in Fahrbahnmitte und Tempo 80, es sollte also dem Stand der Technik entsprechen und
überhaupt kein Problem sein.
Dass die Stadtverwaltung sonst eine bauliche Trennung von Radfahrstreifen ablehnt, aber hier auf eine bauliche Trennung zwischen den beiden Fahrtrichtungen besteht, ist übrigens geradezu kurios.


Viele Grüße
Tobias Willerding
Kreisvorsitzender ADFC Stuttgart


https://stuttgart.adfc.de/pressemitteilung/stellungnahme-des-adfc-stuttgart-zur-umsetzung-hauptradroute-41

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