
Stellungnahme zu Radfahrstreifen in Botnang
Wir freuen uns über die Vorplanung von Radfahrstreifen in der Ortsdurchfahrt von Botnang. Aber wie ließen die sich schneller und kostengünstiger umsetzen, bei gleicher Qualität für den Radverkehr? Unsere Stellungnahme.
Die Vorplanung umfasst eine Strecke von 1,8 Kilometern – das ist eine signifikante Verbesserung für den Radverkehr in Botnang. Aktuell ist das Technische Referat bei der Umsetzung von Baumaßnahmen an so ziemlich allen Radverkehrsprojekten jedoch massiv im Verzug. Zudem ist die Haushaltslage angespannt. Daher könnte der Gemeinderat auch einfach Variante 1 (Erhalt der Mitteltrennung) beschließen. Das geht schneller, kostet weniger Geld und liefert die gleiche Qualität für den Radverkehr. Im Detail:
Stellungnahme des ADFC Stuttgart zur Einrichtung von Radfahrstreifen in der Ortsdurchfahrt von Botnang
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Nopper,
sehr geehrte Herren Bürgermeister Maier, Pätzold und Thürnau,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
sehr geehrte Damen und Herren,
der ADFC Stuttgart freut sich über die Vorplanung zur Einrichtung von Radfahrstreifen in der Ortsdurchfahrt von Botnang. 1,8 km Strecke ist eine signifikante Verbesserung für den Radverkehr in Botnang.
Aktuell ist das technische Referat bei dem Umsetzung von Baumaßnahmen an ziemlich allen Radverkehrsprojekten massiv im Verzug. Die aktuelle Haushaltslage ist auch angespannt. Daher könnte der Gemeinderat auch einfach Variante 1 (Erhalt der Mitteltrennung) beschließen. Das geht schneller und kostet weniger Geld und liefert die gleiche Qualität für den Radverkehr. Die dadurch wegfallenden Parkplätze sind kein Problem, da es in Botnang Parkplätze im Überfluss gibt. Dies kann jeder Bürger einfach am fehlenden Parkraummanagement erkennen. Laut GRDrs 211/2024 ist auch keine Einführung vom Parkraummanagement in Botnang von der Verwaltung geplant.
Sollte die Entscheidung dennoch zugunsten von Variante 2 ausfallen, sollte bis zu deren Realisierung eine Interimslösung („Pop up“) in Anlehnung an Variante 1 umgesetzt werden – mit Priorität bergauf, aber besser für beide Richtungen.
Für die Umsetzung der verschiedenen Bauabschnitte gilt für uns die folgende Priorisierung:
Sehr hohe Priorität hat die Schumannstraße. Es gibt keine akzeptable Alternative; es handelt sich um eine Steigungsstrecke, an denen Überholvorgänge öfters kritisch sind als an anderen Strecken. Sie verbindet große Wohngebiete mit der Ortsmitte auf kurzem Weg; dieser Abschnitt hat daher das höchste Potential für zusätzliche Nutzerinnen und Nutzer.
Hohe Priorität hat die Furtwänglerstraße: Auch hier gibt es keine Alternative, und sie ist ebenfalls eine Steigungsstrecke, abgesehen von dem oberen Teil zwischen Verdi- und Bauernwaldstraße. Dort wiederum besteht Dooringgefahr, die dringend beseitigt werden muss.
Eher mittlere Priorität hat für uns die Regerstraße, da man in diesem Bereich alternativ durch die Ortsmitte fahren kann. Dies gilt jedoch nicht für die Bewohnerinnen und Bewohner der Millöckerstraße, weshalb auch dieser Teil nicht unwichtig ist.
In jedem Fall ist es wichtig, die Maßnahme zu beschließen und zügig umzusetzen. Neben Klima und Luftqualität ist auch der Lärmschutz ein gewichtiges Argument, wie vor wenigen Tagen in der Stuttgarter Zeitung thematisiert wurde: Für den Lärmschutz ist „eine deutlich geänderte Mobilität als heute notwendig“.
Viele Grüße
Tobias Willerding
Vorsitzender des ADFC Kreisverbands Stuttgart